Ich hab es gestern schon kurz geschrieben, seit Dienstag wurde hier in unmittelbarer Nähe der 16-jährige Jona vermisst. Wir hatten schon eine böse Vorahnung, als gestern Abend hier pausenlos Blaulicht und Martinshorn zu sehen und zu hören war, Unmengen an Polizei, THW, Feuerwehr, Notarzt. Es war gespenstisch bei der Dunkelheit und weckte bei mir auch noch schlimme Erinnerungen.
Heut morgen kam es dann in den Nachrichten. Jona wurde tot aufgefunden.

https://www.wp.de/staedte/kreis-olpe/ver...SZ-g3AVsmlWd4Bw

Zitat

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Nach dem Tod eines Vermissten in Rothemühle ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Der 16-Jährige war am Mittwoch tot im Wald gefunden worden.

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Ich bin bestürzt und traurig und fühle mit den Eltern.
Dazu kommt das Entsetzen, dass hier in unserer "heilen Welt" so etwas passiert.
Ich hoffe, dass die Ermittlungen erfolgreich sind und der Tod des Jungen aufgeklärt werden kann.

@omibritte,

schrecklich. Ja Du hast Recht. Aber so heil ist die Welt auf nem Dorf auch nicht mehr.

Und sie war es wohl auch nie gewesen. Nur, dass in früheren Zeiten vieles unter den Teppich gekehrt wurde. Ich möchte nicht wissen, wieviele Verbrechen auf Dörfern geschehen die nie ans Tageslicht kommen wenn alle dicht halten.


mfg

Hank

Wir wissen auch nichts Genaueres. Für heute Nachmittag, nach der Obduktion, ist eine weitere Pressemitteilung angekündigt worden.
Wer da festgenommen wurde, ist auch nicht bekannt.

@Marie,

eigentlich vom Wortlaut her, was sollten sie auch anderes bringen, der Text den wir schon kennen.

Jetzt bin ich mal gespannt, ob das vielleicht der Freund im Streit war oder es sich vielleicht um einen tragischen Unfall handeln könnte. Die beiden sollen ja gestritten haben......



mfg

Hank

@Marie,

man weiß es halt nicht.

Wir kennen das ja wenn der Nachwuchs sich streitet. Da kochen die Gemüter schnell hoch und schon ist sowas passiert. Obwohl keiner das wollte. Warten wir einfach mal ab.



mfg

Hank

Für 18:30 Uhr ist eine Pressekonferenz geplant.

https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/li...n-10419122.html

Zitat

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18.57 Uhr: Die Pressekonferenz hat begonnen, der Staatsanwalt ist mit fast einer halben Stunde Verspätung in Olpe eingetroffen.

19 Uhr: "Am Dienstagnachmittag war Jona K. vermisst gemeldet worden. Die Ermittlungen liefen an. Zuletzt war er mit einem 14-jährigen Freund zusammen gewesen - der nun Tatverdächtige", so Martin Feldmann von der Kripo Olpe.

19.01 Uhr: Der 14-Jährige ist direkt vernommen worden. Dieser habe am Dienstag eingeräumt, dass es zu einem Streit mit einer „kleinen Auseinandersetzung“ gekommen sei. Suchmaßnahmen in einem Waldgebiet nahe eines Schulgebäudes seien eingeleitet worden, inklusive Hubschrauber und Spürhunden.

19.02 Uhr: Auch Mitschüler wurden befragt. Der Tatverdächtige war von diesen mit „stark verdreckter und nasser Kleidung“ gesehen worden. Erneut wurde der 14-Jährige vernommen. Dieser habe sich „mehr und mehr in Widersprüche verwickelt“, heißt es.

19.03 Uhr: Wieder wurden die Waldgebiete rund um die Schule durchsucht. Am Mittwoch, um 19.50 Uhr, wurde die Leiche von Jona K. Gefunden.

19.06 Uhr: Ingo Scheid von der Mordkommission in Hagen: "Die Angaben des Tatverdächtigen sind nicht haltbar gewesen." Auch die Eltern des 14-Jährigen wurden zur Vernehmung dazu geholt.

19.08 Uhr: Der Beschuldigte sei um 15.15 Uhr dem Ermittlungsrichter in Lennestadt vorgeführt worden, sagt Staatsanwalt Rainer Hoppmann. Im Verlaufe der Vernehmung räumte er ein, seinen Mitschüler erwürgt zu haben. „Er hat minutiöse Angaben zum Geschehen gemacht", so Hoppmann.

19.10 Uhr: Es wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen, der 14-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt (JVA) gebracht.

19.11 Uhr: Offenbar habe es eine „Beziehung“ zwischen dem 16-jährigen Opfer und dem 14-jährigen Tatverdächtigen gegeben. Ein Sexualdelikt liegt nicht vor. Auch sei der Beschuldigte bislang nicht auffällig gewesen.

19.13 Uhr: Gegenstand des Streits sei nach Angaben des Beschuldigten das Ende der Beziehung zwischen den beiden gewesen. Staatsanwalt Hoppmann wollte dies auf Nachfrage nicht weiter kommentieren. Der Beschuldigte habe „überlegt formuliert“ und sei „klar“ gewesen. Hoppmann: „Es spricht einiges dafür, dass die Tat im Affekt passiert ist und nicht lange vorab geplant war.“

19.16 Uhr: Der eigentliche Tatort steht noch nicht fest. Der Beschuldigte hat sein Opfer offenbar etwas weiter in den Wald verbracht.

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Das ist so schrecklich, der Täter wollte wohl eine homosexuelle Beziehung mit Jona, aber der wollte das nicht. Da hat er ihn erwürgt.
Ich stehe absolut neben mir, das ist unfassbar. Mit 14 und dann angeblich aus einem geordneten Elternhaus. Da fällt einem nix mehr ein.
Mir tun die Eltern so unglaublich leid und auch die Klassenkameraden und Freunde werden da lange dran zu knacken haben.

@Marie,

.............oder, mit 14 nicht unüblich, sexuelle Ausrichtung noch nicht festeglegt, aber mehr die Neigung zu Männern, enttäuscht und verletzt durch diese Absage.

In der Pubertät ist die Hemmschwelle oftmals eh nur mehr rudimentär vorhanden, sodass sich verschiedene Charaktere auch verschieden verhalten. Manche drohen mit Suizid oder führen diesen sogar durch. Das soll natürlich das Verwerfliche der Tat nicht schmälern und den Täter in einem anderen Licht darstehen lassen, als er es verdient.

Er war ja seinem Opfer körperlich, wie berichtet, überlegen. Und zur Besinnung gekommen sein muss er nach seiner Tat ja auch, da er die Leiche ja noch in diesen Wald verbracht hat. Auch wie er, wie es in dem Bericht heißt, bei der Vernehmung geantwortet hat scheint darauf hinzudeuten, dass er danach mit einer gewissen Kaltschnäuzigkeit gehandelt hat. Wohlwissend, was er gerade getan hatte. Aber über das weitere kann man eigentlich nur spekulieren. Entweder die Jugendstrafe läutert ihn und bringt ihm zu Bewusstsein, dass das, was er getan hat, abscheulich ist oder aber sie bestärkt ihn noch darin, dass er mit körperlicher Gewalt weiterkommen kann.

Dieser Fall erinnert mich an einen ähnlichen, der sich im letzten Drittel der 20er Jahre in Gladbeck ereignet hat.

Da ging es auch um einen jugendlichen Abitruienten, der einen Mitschüler vor dem Haus von dessen Eltern umbrachte und ihn dann noch entmannte. Es ging dabei auch um eine von der einen Seite unerfüllte Liebe und als diese nicht erwiedert wurde und der Mitschüler sich aus dem Bannkreis des Täters entfernen wollte, brachte er ihn um.
Auch dieser Abiturient stammte aus einem wohlhabenden Elternhaus, allerdings aus Südamerika (Vater war mit der Familie ausgewandert) und ging halt in Gladbeck auf ein Gymnasium. Der Rektor dieses Gymnasiums war auch gleichzeitig sein Vormund. Er wurde aufgrund verschiedener Fehler der damaligen "Dorfkripo" nicht verurteilt, da zu viele Beweise vernichtet worden waren.

Was ich damit sagen wollte ist, dass es diese Art von Beziehungstaten schon immer gegeben hat. Es bleibt abzuwarten, wie der Junge sich während seiner Haft verhält. Zehn Jahre sollte er aber auf jeden Fall bekommen.


Auch von mir noch mal eine für Jona und meine Anteilnahme an die Familie und die Freunde.


mfg

Hank

@Marie,

vielleicht wollte er ihm da klar machen, dass er ein wenig anders tickt.

Im Prinzip hast Du ja auch Recht. Ich habe es halt mal von einer anderen Seite betrachtet.


mfg

Hank

Ja, das fragt man sich, aber wer rechnet damit, dass ein Klassenkamerad und Freund zu so etwas fähig ist.
Jugendliche ticken schonmal aus, in dem Alter. Es ist schwer, erwachsen zu werden, sich selbst und die eigene Orientierung zu finden. Möglicherweise war Jona der erste, dem der Täter von seiner Homosexualtität erzählt hat und hat von ihm Ablehnung erfahren. Das weiss man alles nicht. Sind Spekulationen. Trotzdem, einen gesunden Menschen mit den blossen Händen zu erwürgen, da gehört schon eine Menge Gewaltpotential zu. Da ist doch was gehörig schief gegangen.
Der Ort steht immernoch total unter Schock und an Stelle der Eltern des Täters möchte ich auch nicht sein. Die haben wahrscheinlich alles getan, um den Sohn zu einem anständigen Menschen zu erziehen, haben vermutlich von seiner sexuellen Orientierung gar nichts gewußt.
Was denen jetzt an Hass und Ablehnung entgegenschlägt, möchte ich nicht wissen. Der Ort hat 600 Einwohner. Die Sauerländer sind in der Beziehung nicht pingelig. Da reichen schon kleinere "Vergehen", um unten durch zu sein.
Was aus einem Jungen wird, der sein "richtiges Leben" mit einem Mord beginnt, kann man ebenfalls nur spekulieren.
Wie eine Nachbarin erzählte, herrscht in dem Ort Totenstille. Er wirkt wie ausgestorben. Die Kirche ist bis zur Beerdigung jeden Abend geöffnet für eine Schweigeandacht für Jona.
Zwei Familien sind komplett zerstört.

Ich hab gestern einen Artikel aus der Siegener Zeitung gefunden, der mich sehr beeindruckt hat. Ein Journalist auf dem Boden der Tatsachen.

Zitat

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Es reicht jetzt
Der gewaltsam herbeigeführte Tod des 16-jährigen Schülers aus Rothemühle hat riesengroße Bestürzung, Trauer und Fassungslosigkeit ausgelöst. Der zwei Jahre jüngere Klassenkamerad gestand die Tat, mit der er ein so junges Leben beendet und seins einhergehend mit zerstört, zumindest aber mit einem dunklen Schatten für immer belegt hat. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Trauer, welche Verlustschmerzen und welche Verzweiflung dieses schreckliche Geschehen in beiden Familien auslöste.

In den Freundeskreisen sowie bei den anderen Klassenkameraden und an der Gesamtschule in Wenden insgesamt herrscht ebenfalls blankes Entsetzen und grenzenlose Traurigkeit. Die mannigfaltigen Beileidsbekundungen zeugen derweil von enormer Anteilnahme auch über den genannten Personenkreis hinaus.

An dieser Stelle stellt sich die Frage nach der Beteiligung der Öffentlichkeit. Natürlich haben der Suchaufruf der Polizei am Mittwochvormittag und die Suchaktion am Abend mit Hunderten an Einsatzkräften das Interesse am Schicksal des zu dieser Zeit noch vermissten 16-Jährigen geweckt. Die Meldungen vom Auffinden des Leichnams, von der Festnahme des Klassenkameraden sowie vom Geständnis desselben verstärkten die verzweifelte Suche nach Antworten auf das „Warum?“.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben in bis dahin ungewöhnlich schneller Form öffentlich Antworten auf die wichtigsten Fragen gegeben, auch um den unsäglichen Mutmaßungen in den „sozialen“ Netzwerken frühzeitig entgegenzuwirken respektive diese einzudämmen. Hierfür gebührt den Behörden Lob, ganz abgesehen von der schnellen und zugleich erfolgreichen Ermittlungsarbeit.

Die Pressemitteilungen sowie die umfangreichen Informationen in der Pressekonferenz am Donnerstagabend haben alle Informationen geboten, die für die Öffentlichkeit ausreichen sollten. Alle darüber hinausgehende Details dürften eigentlich nur für die juristische Behandlung und vor allem ausschließlich den Familien zur Aufarbeitung des verstörenden Geschehens dienen. Aber muss die Öffentlichkeit nun möglichst alles aus dem Leben des jugendlichen Opfers und noch jüngeren Tatverdächtigen erfahren? Nein!

Daher stimmt es sehr, sehr nachdenklich, dass manche Medienvertreter nach wie vor versuchen, noch mehr Informationen bzw. Gerüchte über das Leben beider zu erhalten und dafür ganz offensichtlich noch nicht einmal halt davor machen, Mitschüler oder andere Kinder und Jugendliche aus dem privaten Umfeld zu befragen. Dieses Verhalten führte unter anderem dazu, dass die Gemeinde Wenden am Wochenende eine zusätzliche bauliche Abgrenzung an der Gesamtschule errichtet hat, um die Schülerinnen und Schüler heute – am ersten regulären Schultag nach dem Bekanntwerden der Tatumstände – vor den lästigen, unnötigen und pietätlosen „Angriffen“ der Medien besser zu schützen. Unglaublich, dass dies notwendig ist.

Die Kinder und Jugendlichen insbesondere an der Gesamtschule in Wenden leiden unter dem schrecklichen Verbrechen, und niemand weiß wirklich, ob und wie jeder einzelne der Schüler psychisch damit klarkommt. Da bedarf es keiner weiteren Belastung einiger Medienvertreter.

Hier darf auch nicht die gern genutzte Begründung „Die Leute wollen das doch lesen“ herhalten. Ernsthaft: Wer das wirklich lesen, hören oder sehen möchte und dafür in Kauf nimmt, dass die Kinder und Jugendlichen ohne Beistand von Eltern oder Psychologen den Fragen der Medienvertreter ausgesetzt werden, die sollten von der Journaille nicht bedient werden, sondern eher einen Psychiater aufsuchen. Daher, werte Kollegen, lasst die betroffenen Familien, Freunde, Bekannte sowie die Schüler- und Lehrerschaft die schrecklichen Vorkommnisse in Ruhe verarbeiten und sie ohne Belästigung trauern. Die Öffentlichkeit ist über alles Wichtige im Zusammenhang mit der Tat informiert, dem ureigenen Auftrag der Presse ist Genüge getan. Es reicht jetzt.

Holger Böhler

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@omibritte,

da gebe ich dem Mann vollkommen Recht. Irgendwann sollten auch die Medienvertreter mal die Füße stillhalten.

Man muss nicht jede Greueltat bis ins Detail ausschlachten, koste es was es wolle. Das jetzt Gerüchte in den sozialen Netzwerken kursieren dürfte niemanden Wunder nehmen. Aber gerade mit diesen Gerüchten lässt sich das Interesse der breiten Masse aufrechterhalten. Man braucht ja in der Headline einfach nur mit nem Fragezeichen zu arbeiten und schon verkauft sich die Zeitung wesentlich besser. Was dann nachher im Artikel selbst steht ist dabei vollkommen egal....


mfg

Hank

Am Schlimmsten finde ich die Belagerung des Umfeldes durch die Presse, die sind ja lästig wie Schmeissfliegen - ohne Rücksicht auf Verluste.